Luher trauern um Pfarrer Josef Schön
Luhe. (mue) Am 11. Juni starb der ehemalige Luher Pfarrer Josef Schön, der hier 17 Jahre von 1991 bis 2008 gewirkt hat. Bei seinem Abschied damals bezeichnete Dekan Andreas Uschold den äußerst beliebten Seelsorger als mitfühlend, geradlinig und korrekt.
Schön wurde 1938 in Wurmsgefäll bei Beidl in der Nähe von Plößberg geboren und ist dort aufgewachsen. Nach Abitur und Studium weihte ihn Bischof Rudolf Graber 1964 zusammen mit 32 Kollegen im Dom zu Regensburg zum Priester. Es war dies zahlenmäßig der letzte starke Weihekurs. Nach den Kaplanstellen in Waldsassen und Amberg trat Schön 1975 seine erste Pfarrstelle in Trausnitz an. Dort erfreute er sich ebenfalls sehr großer Beliebtheit.
Nach 16 Jahren kam er 1991 nach Luhe als Nachfolger von Dr. Dr. Johann Stich. Nach seinem Abschied aus Luhe ging er zu seiner Schwester nach Tirschenreuth und war dort noch als Ruhestandspriester tätig. Die körperlichen Gebrechen wurden mehr, und so zog er mit seiner Schwester, die ebenfalls erkrankte, ins Seniorenheim nach Plößberg. Die letzten Tage vor seinem Tod verbrachte er in der Palliativstation.
Schöns Wirken in Luhe war geprägt von sehr vielen Baumaßnahmen, wie die Außenrenovierung der Pfarrkirche (1992), Umgestaltung des Kirchplatzes (1997), Einbau der neuen Orgel (1997, Außen- und Innenrenovierung der Nikolauskirche (2001 bis 2008) sowie verschiedene Baumaßnahmen am Kindergarten. Auch die Filialkirche in Neudorf wurde innen und außen renoviert. Als sehr große Belastung empfand er den Einsturz der Kirchenmauer mitsamt der rechtlichen Klärung der Schuldfrage und dem anschließenden Wiederaufbau (2004/05).
Neben vielen kleineren Maßnahmen war auch die Verwaltung des 150 Hektar großen Kirchenwaldes zu erledigen. Schön war bekannt als versierter Baumeister mit hoher fachlicher Kompetenz. 2004 feierte er ein großartiges 40-jähriges Priesterjubiläum. Im gleichen Jahr ernannte ihn Bischof Gerhard-Ludwig Müller zum Bischöflich Geistlichen Rat. Besonders gerne beteiligte er sich an den Veranstaltungen des Kolpingsfamilienkreises. Als geistlicher Beirat war er geschätzt und geachtet bei der KLJB, der Kolpingjugend, der KAB und beim Frauenbund. Zu seinem 85. Geburtstag besuchten ihn seine ehemaligen Mitarbeiter Karl Weiß, Georg Wildenauer, Hans Pirzer und Martin Müller. Seinen Gesundheitszustand bezeichnete er damals in seiner trockenen Art als "zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel".
Die gleichen Besucher stellten sich auch wieder zu seinem letzten Geburtstag im Februar wieder ein. Sein Gesundheitszustand hatte sich aber da bereits sehr verschlechtert. Über die Besuche aus Trausnitz und Luhe war er dankbar. "Es freut mich, dass man nicht vergessen ist". Besonders der ehemalige Pfarrgemeinderatssprecher Georg Wildenauer und Karl Weiß, ließen den Kontakt nie abreißen.