Am Samstag, 13. Juli, führte der Jubiläumsausflug des KDFB Luhe zuerst zum „Heiligen Berg Niederbayerns“, dem Bogenberg, und dann in die Gäuboden-Metropole Straubing.
41 Frauen und Männer brachen um 8 Uhr in Begleitung von Geistlichem Beirat, Pfarrer Arnold Pirner, der den Reisesegen erteilte, mit dem Bus nach Niederbayern auf. Rita Gleißner hatte alles umsichtig organisiert. Trotz einiger dunkler Wolken am Himmel blieb es die meiste Zeit trocken, so dass die Regenschirme erst am Nachmittag bei einem kurzen, aber heftigen Regenschauer, zum Einsatz kamen.
Im Bus betrachtete Pfarrer Pirner mit den Teilnehmern Geschehnisse aus dem Leben Marias und man betete dazu gemeinsam einige Rosenkranzgesätze. Natürlich kam auch die Unterhaltung nicht zu kurz, so dass die Zeit wie im Flug verging. Pünktlich um 10 Uhr erreichte man die Wallfahrtskirche am Bogenberg, in der besonders das Gnadenbild der schwangeren Muttergottes verehrt wird. Dort feierte die Gruppe mit dem Geistlichen Beirat einen feierlichen Gottesdienst, dem das „Trio Z’sammg’stimmt“ mit Ulrike Schwab, Rita Gleißner und Resi Lorenz eine besondere musikalische Note verlieh. Der harmonische Zusammenklang ihrer Stimmen kam bei der herrlichen Akustik in der ältesten Marienwallfahrtskirche Bayerns besonders eindrucksvoll zum Tragen. Ulrike Schwab begleitete zudem die Gesänge der Pilger auf der Orgel.
Bei den Fürbitten, die Petra Irlbacher und Luise Köllner sprachen, wurde besonders für die verstorbenen Mitglieder des KDFB Luhe und um eine gute Zukunft des Zweigvereins gebetet.
Nach dem Gottesdienst begrüßte Pater Marek die Pilger und freute sich über den Besuch aus der Oberpfalz. Er hatte ja einige Jahre in Neustadt/WN im Kloster St. Felix verbracht, bevor er als Guardian und Wallfahrtsleiter auf den Bogenberg kam. Bischof em. Gerhard Ludwig Müller hatte dort 2012 ein Kloster gegründet und dafür die polnischen Franziskaner-Minoriten auf den „Heiligen Berg“ geholt. Pater Marek wusste auf humorvolle Art viel Interessantes über die Wallfahrt und das Gnadenbild zu berichten, das einst auf der Donau angeschwommen war. Seitdem pilgern viele Gläubige zur Muttergottes auf dem Bogenberg in vielen verschiedenen Anliegen. Paare beten besonders um Kindersegen. Pater Marek konnte auch von einigen Gebetserhörungen in jüngster Zeit berichten.
Etwas ganz Besonderes ist die Holzkirchner Kerzenwallfahrt, die seit Jahrhunderten alljährlich an Pfingsten auf den Bogenberg führt. Sie geht zurück auf ein Gelübde im Zusammenhang mit einer Borkenkäfer-Plage. Dabei wird eine 13 Meter lange Holzstange, die mit Wachsschnüren umwickelt ist, 2 Tage lang zu Fuß mitgetragen, zunächst waagrecht, und dann auf dem letzten Stück, vom Stadtplatz in Bogen bis hinauf zur Wallfahrtskirche, senkrecht.
Dafür müssen die starken Männer, die sich daran beteiligen, mehrere Wochen vorher regelmäßig üben, damit ja nichts passiert; sagt man doch, dass etwas Schlimmes passieren wird, wenn die Kerze umstürzt oder abbricht. Zuletzt geschah das 1914 und 1939, also vor dem Beginn der beiden Weltkriege.
Besonders beeindruckt war die Pilgergruppe auch vom herrlichen Rundblick, der sich vom Bogenberg weit in die Donauebene und auf den Gäuboden hinaus bietet. Bei idealem Wetter kann man von dort sogar die Alpenkette sehen.
Nach der interessanten Führung durch Pater Marek freuten sich alle auf das Mittagessen im Gasthof „Zur schönen Aussicht“, gleich unterhalb der Wallfahrtskirche. Anschließend fuhr man weiter nach Straubing und besichtigte bei einer Führung in zwei Gruppen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten:
Den historischen Stadtplatz mit imposanten Giebeln und dem Stadtturm, die erst jüngst renovierte, herrliche Jakobskirche, die fast einem Dom gleicht, die Karmelitenkirche mit dem Gnadenbild „Maria in den Nesseln“ und den einzigartigen Römerschatz im Gäubodenmuseum. Nach soviel Kultur freuten sich alle auf eine Einkehr im berühmten Cafe Krönner, das für die original „Agnes-Bernauer-Torte“ bekannt ist. Eine Kostprobe davon ließ sich fast niemand entgehen. Dann blieb noch Zeit für einen gemütlichen Stadtbummel, bei dem dann Petrus doch noch kurz, aber heftig, die Schleusen öffnete. Zum Abschluss besuchte die Gruppe noch den historischen Friedhof St. Peter mit der romanischen Kirche, den Kapellen und den uralten, mit Moos überzogenen Grabsteinen. Ein mystischer Ort, an dem die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Nach der Rückfahrt über die B 22 kam man wie geplant um 19 Uhr wieder in Luhe an. Der Bus legte gleich einen Stopp am Koppelberg ein, wo einige Teilnehmerinnen beim Fest noch Brotzeit machten. Alle freuten sich über den schönen Jubiläumsausflug mit interessanten Zielen und über die Stunden in froher Gemeinschaft.
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von Rita Gleißner
Luhe. Mit einem großen Fest feierte der KDFB Luhe am Sonntag, 2. Juni 2019, seinen 100. Geburtstag. Das Vorstandsteam mit Rita Gleißner, Rita Hösl, Petra Irlbacher und Luise Köllner hatte diesen besonderen Tag in der Vereinsgeschichte zusammen mit dem Füh-rungskreis liebevoll und umsichtig vorbereitet.
Die Sonne strahlte vom Himmel, als sich die Vereine um 8.30 Uhr am Pfarrheim zum Kirchenzug aufstellten. Vom Bezirk Weiden waren die KDFB-Zweigvereine Pirk, Schirmitz, Rothenstadt, Neunkirchen, Weiden St. Konrad und Oberviechtach mit ihren Fahnenabord-nungen nach Luhe gekommen und natürlich der Patenverein aus Oberwildenau.
Von den kirchlichen und weltlichen Vereinen der Pfarrei waren die Katholischen Männer Luhe, die KLJB, Kolping, die KAB Oberwildenau, die Frauengruppe Neudorf, der Männer-gesangverein Lyra und die Freiwillige Feuerwehr Luhe vertreten.
Angeführt von der Blaskapelle Oberwildenau zog man bei sommerlichen Temperaturen zur festlich in den KDFB-Farben geschmückten Pfarrkirche St. Martin, wo die Mitfeiernden mit Orgel- und Trompetenklängen (Noah Käs) begrüßt wurden. Der Kirchenchor unter der Leitung von Ulrike Schwab gestaltete den Gottesdienst mit modernen geistlichen Liedern.
Pfarrer Arnold Pirner hieß alle Festgäste herzlich willkommen, besonders Diözesanvorsitzende Karin Schlecht aus Kösching und Diözesanbeirat Dr. Jakob Seitz aus Windberg, Bezirksvorsitzende Margit Konze aus Weiden, Bürgermeister Dr. Karl-Heinz Preißer, sowie alle Vereine.
Zu Beginn der Feier segnete der Geistliche Beirat des KDFB Luhe die Jubiläumskerze, die Maria Lehnert ebenso wie eine neue Kerze für die Verstorbenen der Gemeinschaft gestaltet hatte. Nach einem Gebet wurde die Jubiläumskerze von Petra Irlbacher entzündet.
Ein Höhepunkt des Festgottesdienstes war anschließend die Segnung der neu restaurierten Standarte des KDFB Luhe, die Fahnenträgerin Barbara Schwandner voller Stolz trug.
Pfarrer Arnold Pirner zelebrierte den Festgottesdienst gemeinsam mit Diözesanbeirat Dr. Jakob Seitz, der die Festpredigt hielt.
Als Einstieg in die Predigt buchstabierten die Führungskreismitglieder des KDFB Luhe das Wort „FRAUENBUND“ und erläuterten zu jedem Buchstaben die Bedeutung für die Gemeinschaft, z. B. „F- Frauen“ – christliche und im Glauben verwurzelte, junge und ältere, spontane und nachdenkliche, allein lebende und verheiratete, hilfsbereite und zupackende, begeisterte und engagierte Frauen schließend sich zusammen zu einer frohen Gemeinschaft. Sie teilen Ideen, Sorgen und Freuden miteinander. Sie bringen sich mit ihren Fähigkeiten ein in Kirche und Pfarrgemeinde, um so Gottes Liebe und Hoffnung spürbar zu machen.“
Die Frauenrechtlerin Ellen Ammann, die 1911 in Bayern den Frauenbund gründete, habe mehr als das eigene Wohlbefinden im Sinn gehabt, stellte Pater Jakob in seiner Predigt fest. In ihrem Wind-schatten und im Jahr der Einführung des Frauenwahlrechts hätten mutige Frauen in Luhe 1919 den Frauenbund gegründet. Man solle mit Stolz und Dankbarkeit auf diese 100 Jahre zurückschauen, so Pater Jakob, in denen sich Frauen für Frauen, für die Menschen, für die Sache Jesu eingesetzt haben, aktiv oder leise im Hintergrund. Daher gelte es auch künftig, Räume weit zu machen, sich für benach-teiligte Menschen einzusetzen, deren Räume durch das Alter, durch Krankheit, durch sprachliche Barrieren eng geworden sind. Die Frauen sollten auch in der Zukunft die Mund aufmachen, wenn jemand diese Räume klein machen oder infrage stellen wolle, und weiterhin Menschlichkeit und Herzenswärme ausstrahlen, die die Gesellschaft heute mehr denn je brauche.
Zu den Fürbitten brachte das Vorstandsteam zusammen mit der ehemaligen Vorsitzenden Maria Lehnert die Symbole Frauenbundschal, Globus, Bibel, Kräuterbuschen und eine Rose für die Ver-storbenen der Gemeinschaft vor den Altar.
Beim Hochgebet wurde für die verstorbenen Mitglieder gebetet. Zum Gedenken an sie entzündete Rita Hösl die neue Totenkerze.
Nach dem Gottesdienst marschierte man mit Blasmusik zum festlich geschmückten Pfarrheim.
Das Trio Z’sammg’stimmt – die drei Frauenbundfrauen Rita Gleißner, Ulrike Schwab und Resi Lorenz, begrüßte die Festgäste musikalisch schwungvoll mit dem Lied „Grüß Gott, liabe Leit, beim Frauenbund heit! Mia feiern heit 100 Jahr“, das Rita Gleißner ebenso wie alle anderen Lieder extra für den Anlass getextet hatte.
Das Pfarrheim war bis auf den letzten Platz gefüllt, als das Vorstandsteam anschließend alle Ehren- und Festgäste willkommen hieß, darunter alle KDFB Mitglieder, Diözesanvorsitzende Karin Schlecht, Diözesanbeirat Pater Jakob, Pfarrer Arnold Pirner, die Bezirksvorstandschaft mit Margit Konze, Martha Urban und Renate Bayerl, Bürgermeister Dr. Karl-Heinz-Preißer, den Patenverein KDFB Oberwildenau, die Frauengruppe Neudorf und die kirchlichen Vereine der Pfarrei Luhe.
Die Festansprache hielt Diözesanvorsitzende Karin Schlecht. Sie stellte darin die Aufgaben und die Bedeutung des Katholischen Frauenbundes sehr anschaulich dar und übergab dem Vorstandsteam einen Jubiläumsscheck.
Einer der Höhepunkte der Jubiläumsfeier war eine „Zeitreise“ in die 100jährige Geschichte des KDFB-Zweigvereins Luhe. Rita Gleißner hatte aus den alten Chronikbüchern prägnante Ereignisse zu jedem Jahr der Vereinsgeschichte heraus-gesucht. Daraus ergab sich ein sehr interessanter und lebendiger Rückblick, den das Vorstandsteam abwechselnd vortrug und dafür viel Applaus erntete. Die älteren Mitglieder konnten sich dabei an vieles von früher erinnern.
Anschließend ehrte das Vorstandsteam die 5 noch lebenden ehemaligen Vorsitzenden des KDFB Luhe: Betty Stangl (1970-1978), Katharina Schwab (1978-1990), Christa Frimberger (1990-2002), Resi Friedl (2002-2010 im 3-er-Team) und Maria Lehnert (2002-2010 im 3-er-Team, 2010-2018 als alleinige 1. Vorsitzende). Alle 5 Frauen erhielten zum Dank für ihren großen und prägenden Einsatz zum Wohl des KDFB Luhe eine Orchidee.
In den Grußworten gratulierten Bezirksvorsitzende Margit Konze, Pfarrer Arnold Pirner, PGR-Sprecherin Ulrike Duschner, Bürgermeister Dr. Preißer und Angelika Röschl für den Patenverein Oberwildenau zum 100jährigen Jubiläum.
Pfarrer Arnold Pirner überreichte allen Führungskreismitgliedern eine Rose als Zeichen des Dankes für ihr großes Engagement und dankte dem Frauenbund für viele wertvolle Dienste in der Pfarrei.
PGR-Sprecherin Ulrike Duschner dankte besonders dem Vorstandsteam für die vielen Mühen und übergab an Rita Gleißner, Rita Hösl, Petra Irlbacher und Luise Köllner Geschenke.
Der KDFB Oberwildenau wünschte weiterhin ein gutes Miteinander und überreichte ein großzügiges Präsent.
Mit dem Lied „Vergelt’s Gott“, in dessen Text das ganze Jahresgeschehen im Frauenbund vorkam, beschloss das Trio Z’sammg’stimmt das offizielle Programm. Nach dem gemeinsamen Tischgebet wurde das Mittagessen serviert.
Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein am Nachmittag wurden bei Kaffee und Kuchen viele Erinnerungen an frühere Zeiten und gemeinsame Aktionen ausgetauscht. Alle freuten sich über die gelungene Jubiläumsfeier und über zwei besondere Torten, die Maria Lehnert und Anna Müller eigens für das große Fest gebacken und gestaltet hatten.
Jubiläumstorte |
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So ein Tag – so wunderschön wie heute …
Luhe. (rgl) Der Katholische Frauenbund Luhe feiert im Jahr 2019 sein 100jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass fand ein hochinteressanter Vortrag über „100 Jahre Geschichte der Frauen“ im Pfarrheim statt, der auf große Resonanz stieß.
Rita Gleißner begrüßte im Namen des Vorstandsteams über 50 Frauen und Geistlichen Beirat Pfarrer Arnold Pirner. Sie freute sich, dass auch Frauen von den Zweigvereinen Oberwildenau, Rothenstadt und Weiden St. Johannes nach Luhe gekommen waren. Ihr besonderer Gruß galt der stellvertreten-den Bezirksvorsitzenden Marta Urban und der Referentin, Historikerin Irmgard Herzog-Deutscher aus Schierling. Gleißner erinnerte an die Einführung des Frauenwahlrechts im Jahr 1919, in dem auch der KDFB-Zweigverein Luhe gegründet wurde. Dass beim Thema „Gleichberechtigung“ trotz großer Fortschritte noch längst nicht alles „in Butter“ ist, so Gleißner, beweise jedoch die Notwendigkeit eines „Equal-Pay-Days“. Außerdem sei die Zahl der Frauen in der Politik sogar rückläufig und die meisten Führungspositionen in der Wirtschaft seien nach wie vor von Männern besetzt. Auch in der Kirche gebe es immer noch kaum Frauen in führenden Positionen. Es gebe also noch viel zu tun.
Irmgard Herzog-Deutscher berichtete in ihrem fesselnden Vortrag über die Frauenbewegung des
19. Jahrhunderts und den gesellschaftlichen Umbruch nach dem Ersten Weltkrieg, der schließlich dazu führte, dass das lange erkämpfte Wahlrecht für Frauen 1919 in Deutschland eingeführt wurde.
Das 20. Jahrhundert habe das Leben der Frauen in allen Bereichen so nachhaltig und schnell verändert wie kaum eine andere Epoche.
Mit der Französischen Revolution und deren Forderung nach „Freiheit, Gleichheit und Brüderlich-keit“ wurden auch die Rechte der Frauen zum Thema. Doch auf die Ideen der Aufklärer und Revo-lutionäre folgte in der Biedermeier-Epoche ein Rollenkonzept, das der Frau die Bereiche „Kinder, Küche, Kirche“ zuwies, während die Männer das öffentliche Leben dominierten. Die fortschreitende Industrialisierung und damit verbundene wirtschaftliche Notwendigkeiten stellten dieses Rollen-modell jedoch mehr und mehr in Frage. Das aufblühende Vereinsleben in den Jahren zwischen 1830 und 1840 ermöglichte ein immer stärkeres gesellschaftliches Engagement der Frauen. Obwohl die politische Betätigung von Frauen verboten wurde, entstanden zahlreiche Frauenvereine, die neben sozialen Zielen und dem Recht auf Bildung vermehrt auch den Anspruch auf politische Teilhabe und rechtliche Gleichstellung verfolgten. Erst ab 1908 konnten Frauen Mitglied in politischen Parteien werden.
Nach der Revolution im November 1918 und der Ausrufung der Republik kam schließlich das demo-kratische Wahlrecht. Bei der ersten Wahl zur Deutschen Nationalversammlung am 19.01.1919 hatten Frauen erstmals das aktive und passive Wahlrecht. Der Frauenanteil der Abgeordneten lag damals bei 9,7 % - ein Wert, den der Deutsche Bundestag erst 1983 wieder erreichen sollte.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 bedeutete für die erste Frauenbewegung in Deutschland das Ende. Die NS-Ideologie verwies die Frauen auf die sogenannten „weiblichen Gebie-te“; das passive Wahlrecht wurde ihnen abgesprochen.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs musste sich die Frauenbewegung wieder neu erfinden und geriet in den Sog des Ost-West-Konflikts; ostdeutsche und westdeutsche Frauen gingen von nun an ge-trennte Wege.
Ein Meilenstein für die Frauen, so die Referentin, sei die Leistung der „vier Mütter des Grundgesetzes“, allen voran Elisabeth Selbert, gewesen, denen es gelungen war, die volle Gleichbe-rechtigung der Frauen auf allen Gebieten verfassungsrechtlich festzuschreiben. Irmgard Herzog-Deutscher stellte die wichtigsten Persönlichkeiten der Frauenbewegung exemplarisch vor, die mutig und couragiert für die Rechte der Frauen gekämpft hatten.
Es sollte allerdings noch bis in die 1970er Jahre dauern, bis die gesetzliche Gleichberechtigung auch in die Tat umgesetzt werden konnte. So benötigten Frauen noch bis 1977 die Unterschrift des Ehemannes, wenn sie einen Arbeitsvertrag abschließen wollten.
Zum Abschluss zitierte die Referentin Rita Süßmuth, die ehemalige Präsidentin des Deutschen Bundestages. Sie hatte in der Feierstunde „100 Jahre Frauenwahlrecht“ festgestellt: „Wir sind zwar in der Gegenwart angekommen, aber noch nicht in einer zufriedenstellenden Gegenwart.“
„Wie vor 100 Jahren“ lautet unser Motto heute, denn wir feiern ja unseren 100. Geburtstag, liebe Leute! Deshalb gibt’s Musik und Tanz von anno dazumal und viel zu lachen auf jeden Fall. Ob Charleston oder Comedian Harmonists, heut alles a bisserl wie vor 100 Jahren ist.
Wie Partnersuche damals vor sich ging, oder welche Schönheitsprobleme waren immer schon „in“, das werdet Ihr heute alles erleben, gleich lassen wir den Saal erbeben. Vergesst Eure Sorgen für ein paar Stunden, seid lustig und tanzt lieber ein paar Runden. Wir grüßen unseren geistlichen Beirat und alle Maschkerer aus Louh, Neidaff und Wülnau, mit einem dreifach donnernden helau, helau, helau!“
Mit diesem launigen Gedicht hießen Rita Gleißner, Rita Hösl, Petra Irlbacher und Luise Köllner als Vorstandsteam die rund 50 Gäste im bunt dekorierten Pfarrheim willkommen. Und sie hatten nicht zu viel versprochen. Zuerst konnten sich die Frauen an einem opulenten Frühstücksbuffet bedienen, und dann folgten Schlag auf Schlag lustige Einlagen, so dass die Zeit wie im Flug verging. Alleinunterhalter Norbert Fiedler sorgte von Anfang an für Stimmung und lud mit seiner Musik zum Schunkeln und Tanzen ein.
Wie Partnersuche vor 100 Jahren vor sich ging, zeigte der urkomische Sketch „Die Wallfahrt“, bei dem die Führungskreisfrauen in „topmodischer“ Kleidung mit Gebetbuch und brennender Kerze in der Hand eine Wallfahrt zum heiligen „Schickanus“ unternahmen und ihn immer wieder anflehten: „O heiliger Sankt Schickanus, geh hör uns doch a! Geh schick uns doch endlich an Ma!“
Als nächstes lud Luise Köllner die Frauen ein, Charleston zu tanzen, ein Modetanz in den goldenen 20ern. Die Damen ließen sich nicht lang bitten und stürmten begeistert die Tanzfläche.
Annemarie Baumann und Christine Anzer vom KDFB Oberwildenau brachten das Publikum mit einem Sketch über ein altes Ehepaar zum Lachen, das von der Leidenschaft früherer Zeiten träumte.
Ein Höhepunkt des Programms war der Auftritt der Comedian Harmonists. Sie gaben ihre Hits „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Ich wollt, ich wär ein Huhn“ zum Besten. Dabei legte Pfarrer Arnold Pirner sogar ein Ei! Dafür gab es natürlich einen Riesenapplaus.
Den krönenden Abschluss bildete ein Auftritt der Führungsriege im Fitness-Outfit. Singend beklagten die Damen das Schönheitsproblem „Cellulite“ und rückten diesem fast verzweifelnd sportlich zu Leibe.
Alle waren sich einig, dass es ein sehr lustiger und kurzweiliger Faschingsvormittag war, bei dem man mal wieder so richtig lachen konnte.
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Luhe. Mit einem Sektempfang und festlicher Musik starteten die Luher KDFB-Frauen am vergangenen Samstag gemeinsam in das Jubiläumsjahr 2019. Rita Gleißner begrüßte im Namen des Vorstandsteams die zahlreichen Gäste, darunter Geistlicher Beirat Pfarrer Arnold Pirner und Bezirksvorsitzende Margit Konze aus Weiden. „Dieser 19. Januar ist ein denkwürdiger Tag für uns Frauen“ erinnerte Gleißner, „denn heute vor genau 100 Jahren durften Frauen in Deutschland zum ersten Mal wählen. Couragierte Frauenrechtlerinnen haben lang und hart für dieses Recht gekämpft, das für uns heute so selbstverständlich ist.“ In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg seien viele Frauenbundvereine gegründet worden; einer davon sei der Zweigverein Luhe, der nach dem Zweigverein St. Josef in Weiden damit der zweitälteste im Bezirk Weiden sei. „Wir haben also heute gleich doppelt Grund zum Feiern. Lasst uns mit Sekt anstoßen auf unser Jubiläumsjahr und auf alle Frauen!“
Dazu ließen sich die 58 anwesenden Mitglieder gerne einladen und genossen dazu köstliche Fingerfood-Häpp-chen, die der Führungskreis vorbereitet hatte. An den Stehtischen bildeten sich dazu bunt gemischte Unter-haltungsrunden.
Das „Quartett Cantabile“ aus Neustadt/WN verlieh dem Abend einen festlichen Rahmen und spielte mit zwei Querflöten (Gabi Fröhlich und Brigitte Steger), Gitarre (Regina Schmidt) und Fagott (Walter Lauber) beim Sektempfang sowie im weiteren Verlauf des Programms passende Musikstücke.
Mit dem gemeinsamen Frauenbundgebet begann dann der offizielle Teil der Jahreshauptversammlung.
Vorstandsmitglied Rita Hösl lud anschließend zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder Elisabeth Franzl, Elisabeth Leistner, Lina Hero, Maria Leckert und Lore Kick ein, für die gebetet und Kerzen entzündet wurden.
Rita Gleißner hielt in ihrem ausführlichen Jahresbericht Rückschau auf die Veranstaltungen und Aktionen im Vereinsjahr 2018 und erwähnte dabei u. a. das Faschingsfrühstück mit tollen Einlagen, den Weltgebetstag der Frauen, die Ölbergstunde am Gründonnerstag, den Muttertagsausflug zum Fahrenberg, die Organisation des Kuchenbuffets beim Pfarrfest, einen Ausflug zum Alpakahof in Reinhardsrieth, das Dotsch-Backen beim Bürger-fest, das Kräuterbüschelbinden für Maria Himmelfahrt, die sehr gelungene Ferienaktion für die Kinder der Marktgemeinde, die Gestaltung der Ewigen Anbetung, einen Kochabend zum Thema „Festliches Herbstmenü“, den Oktoberrosenkranz mit anschließendem Herbst-Hutza-Abend, die Berlinfahrt vom 12. – 14. Oktober, die Teilnahme an der Missio-Frauengebetskette in Rothenstadt, einen Kinoabend mit dem Film „Die Hütte“, den erfolgreichen Adventbasar, der alljährlich mit viel Arbeit verbunden ist sowie die Adventfeier im Pfarrheim.
„Bitte bringt Euch alle, Jung und Alt, neue und langjährige Mitglieder, aktiv in unseren Verein ein, damit der Frauenbund Luhe auch im 2. Jahrhundert seiner Geschichte ein lebendiger und attraktiver Verein bleibt, in dem Frauen gemeinsam viel bewegen“ appellierte Gleißner an die Mitglieder und lud gleichzeitig zu allen Veran-staltungen im Jubiläumsjahr ein.
Schatzmeisterin Rita Hösl gab einen detaillierten Bericht über alle Ausgaben und Einnahmen und konnte von einer soliden Finanzlage des KDFB Luhe berichten. Über 3.000,-- Euro wurden in die Restaurierung der KDFB-Standarte in der Paramentenstickerei des Klosters Aiterhofen investiert; sie wird beim Jubiläum am 2. Juni in neuem Glanz erstrahlen. Die Revisorinnen Rosemarie Eimer und Inge Schüler bescheinigten Rita Hösl eine einwandfreie Kas-senführung.
Luise Köllner nahm im Namen des Vorstandsteams zusammen mit Bezirksvorsitzender Margit Konze die Ehrung von 11 Mitgliedern vor (darüber wurde bereits gesondert berichtet) und dankte für die langjährige Treue zum Zweigverein.
Ein Höhepunkt des Abends war anschließend die Aufnahme von zwölf neuen Mitgliedern: Stefanie Becker, Regina Berner, Brigitte Danner, Birgit Kick, Gabriele Kreuzer, Josefa Lobinger, Anna Müller, Irmgard Rewitzer, Bianca Rieder, Helga Wirth, Andrea Witt und Christine Zandt. Sie wurden von Vorstandsmitglied Petra Irlbacher namentlich aufgerufen, mit Handschlag in den KDFB-Zweigverein Luhe aufgenommen und mit der Mitgliedsnadel, dem Halbjahresprogramm und einer Rose herzlich begrüßt. Irlbacher freute sich, das gesteckte Ziel von zehn neuen Mitgliedern im Jubiläumsjahr sogar um zwei übertroffen zu haben und wünschte den Neuen viel Freude im Verein.
Bezirksvorsitzende Margit Konze erinnerte in ihrem Grußwort daran, dass 1910 in Regensburg der erste Zweigverein des KDFB gegründet wurde. Damals gab es drei große Anliegen: Bildung der Frauen, Mitbestimmung in der Gesellschaft und Linderung der vorherrschenden Not. „Dass sich in der Aufbruchstimmung nach dem
1. Weltkrieg nur 9 Jahre später in Luhe katholische Frauen mit soviel Weitblick und großen Herzen zusammen-geschlossen haben, um tatkräftig zu helfen, verdient noch heute unseren großen Respekt und unsere Bewun-derung“, stellt Konze fest. Da der Frauenbund in seinen Anfängen als der „Verein der Damen mit Hut“ bezeichnet wurde, zog sie symbolisch mit großen Respekt ihren mitgebrachten Hut.
Gerade im Zweigverein hätten die Frauen über 10 Jahrzehnte hinweg die Anliegen des Ortes mitgetragen und die Pfarrgemeinde auf vielfältige Weise unterstützt. Sie wünschte allen Mitgliedern des KDFB Luhe, dass sie mit Freude und dem Rückenwind von 100 Jahren Geschichte zuversichtlich und mit Gottes Segen in das Jubiläums-jahr gehen mögen.
Pfarrer Arnold Pirner dankte seinem Frauenbund mit herzlichen Worten für die große Unterstützung im Leben der Pfarrgemeinde und für die Spenden, vor allem für die Mission. Er wünschte den Frauen weiterhin guten Zusammenhalt und freute sich auch über die zwölf neuen Mitglieder.
Er selbst durfte schließlich eine Spende von 300,-- Euro für seinen Freund, Pater Gerhard Lagleder in Empfang nehmen, der im Zululand in Südafrika ein Care-Center, ein Hospiz und ein Kinderheim für die ärmsten der Armen unterhält und für jede Unterstützung sehr dankbar ist.
Zum Abschluss der kurzweiligen Abends zeigte Rita Gleißner Fotos von der Berlinfahrt des KDFB, die für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis war und noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Alle freuten sich über die gelungene Eröffnung des Jubiläumsjahres und über den schönen Abend in froher Runde.
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