Geistlichen Akku aufladen
Abt em. Gregor Zippel firmt 44 junge Christen
Luhe/Neudorf/Oberwildenau. Einen großen Festtag erlebte die Seelsorgegemeinschaft am vergangenen Samstag: Abt em. Gregor Zippel OSB vom Kloster Rohr in Niederbayern spendete 44 Mädchen und Buben in Luhe das Sakrament der Firmung. Bei strahlendem Sonnenschein zog der Abt mit BGR Arnold Pirner und den Ministranten in das Gotteshaus ein, das in den Farben Orange und Rot herrlich geschmückt war. „O komm herab, du heiliger Geist“ sang der eigens formierte „Projektchor Firmung“ unter der Leitung von Rita Gleißner. 22 Sängerinnen, darunter 2 Firmlinge, Eltern, Paten und sangesfreudige Gläubige sowie Ulrike Schwab (Keyboard), Verena Plager (Querflöte) und Barbara Wildenauer (Geige) gestalteten die Feier dem Anlass entsprechend schwungvoll und auch meditativ mit neuen geistlichen Liedern, die förmlich zum Mitsingen ansteckten und den Funken der Begeisterung überspringen ließen.
BGR Arnold Pirner begrüßte den Firmspender herzlich in der Pfarrei und bat ihn, den Heiligen Geist auf die jungen Christen herabzurufen, die sich seit einigen Monaten intensiv auf den Empfang des Sakramentes vorbereitet hatten, unter anderem bei drei Firmtagen.
Die Mädchen und Buben gestalteten den Festgottesdienst aktiv mit, trugen Kyrierufe, Lesung, Fürbitten und eine Meditation über den Heiligen Geist vor und brachten in einer Prozession die Gaben zum Altar, darunter auch ein Geschenk für ihren Firmspender.
In seiner anschaulichen Predigt wandte sich Abt Gregor an die Firmlinge: „Es ist schwer, sich den Heiligen Geist vorzustellen. Auch die Bibel redet nur in Bildern von ihm, zum Beispiel als Taube. Man kann den Heiligen Geist nicht sehen, aber man merkt doch, dass er wirkt, dass er tätig ist.“ Er wolle das mit einem modernen Bild vergleichen, so der Abt und er stellte den Firmbewerbern die Frage: „Wer von Euch hat schon einmal Elektrizität gesehen?“ Niemand könne Elektrizität sehen, höchstens spüren, wenn man zum Beispiel einen elektrischen Schlag bekommen hat, oder als Blitz, wenn sie sich entlädt.
Trotzdem zweifle niemand daran, dass es sie gibt, dass sie für den Menschen sogar nützlich und notwendig ist. Wie wichtig sie im Leben ist, merke man am ehesten, wenn sie einmal ausfalle und das Haus ohne Strom sei.
„Ganz ähnlich können wir auch den Heiligen Geist und sein Wirken verstehen: Wir sehen ihn nicht, aber er ist da und er bewirkt etwas. Wie der Strom die verschiedensten Geräte mit Energie versorgt – übrigens auch dein Handy – so wirkt der Heilige Geist in uns, lässt seine Kräfte wirken. Wichtig für uns ist allerdings, dass wir mit ihm in Verbindung bleiben, so wie unsere Elekrogeträte mit einer Stromquelle. Bei unserer Taufe haben wir sozusagen den geist-lichen Akku bekommen; wir dürfen nicht vergessen, ihn immer wieder aufzuladen. Heute, liebe Firmlinge, ist so ein Tag, wo euer geistlicher Akku wieder aufgeladen wird vom Heiligen Geist. Einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu. Nehmt diese Gabe an und arbeitet damit zu eurem eigenen Nutzen und dem eurer Pfarrei. Werdet aktive Christen, denen man anmerkt, dass sie „geladen“ sind.“
Die Aufgabe der Paten bestehe darin, so Abt Gregor, den jungen Menschen dabei zu helfen und im Glauben hinter ihrem Firmling zu stehen, so wie bei der Firmspendung. Sie sollten darauf achten, dass ihr Firmling immer am Stromkreis Gottes angeschlossen bleibe, am besten dadurch, dass sie als Vorbilder selbst „Geladene“ seien.
Den Firmlingen, den Paten und der ganzen Seelsorgegemeinschaft galt der Wunsch, dass der Tag der Firmung der Anfang eines Aufbruchs im Heiligen Geist sein möge. „Lasst uns dank-bar diesen Geist empfangen und als „Geladene“ damit auch arbeiten“ appellierte der Abt an die versammelte Festgemeinde.
Nach der Erneuerung des Taufversprechens traten die Buben und Mädchen mit ihren Firm-paten vor den Altar, um durch Handauflegung und Salbung mit Chrisam das Sakrament der Firmung zu empfangen und dies mit ihrem „Amen“ zu bekräftigen.
Der Firmchor sang dazu meditativ „Veni Sancte Spiritus“ und untermalte das heilige Geschehen mit dezenter Instrumentalmusik.
Am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Arnold Pirner dem Firmspender für seine an-sprechende Predigt und die Spendung des Sakramentes, dem Projektchor und Organist Hans Spindler für die musikalische Gestaltung, Maria Lehnert und Rita Gleißner für den wunderschönen Blumenschmuck und Mesnerin Rita Hösl mit allen Helfern.
Mit einer feierlichen Dankandacht, die ebenfalls von den Neugefirmten und vom Projektchor mitgestaltet wurde, klang der Festtag am späten Nachmittag aus.