100 Jahre Katholischer Frauenbund Luhe
von Rita Gleißner
Luhe. Mit einem großen Fest feierte der KDFB Luhe am Sonntag, 2. Juni 2019, seinen 100. Geburtstag. Das Vorstandsteam mit Rita Gleißner, Rita Hösl, Petra Irlbacher und Luise Köllner hatte diesen besonderen Tag in der Vereinsgeschichte zusammen mit dem Füh-rungskreis liebevoll und umsichtig vorbereitet.
Die Sonne strahlte vom Himmel, als sich die Vereine um 8.30 Uhr am Pfarrheim zum Kirchenzug aufstellten. Vom Bezirk Weiden waren die KDFB-Zweigvereine Pirk, Schirmitz, Rothenstadt, Neunkirchen, Weiden St. Konrad und Oberviechtach mit ihren Fahnenabord-nungen nach Luhe gekommen und natürlich der Patenverein aus Oberwildenau.
Von den kirchlichen und weltlichen Vereinen der Pfarrei waren die Katholischen Männer Luhe, die KLJB, Kolping, die KAB Oberwildenau, die Frauengruppe Neudorf, der Männer-gesangverein Lyra und die Freiwillige Feuerwehr Luhe vertreten.
Angeführt von der Blaskapelle Oberwildenau zog man bei sommerlichen Temperaturen zur festlich in den KDFB-Farben geschmückten Pfarrkirche St. Martin, wo die Mitfeiernden mit Orgel- und Trompetenklängen (Noah Käs) begrüßt wurden. Der Kirchenchor unter der Leitung von Ulrike Schwab gestaltete den Gottesdienst mit modernen geistlichen Liedern.
Pfarrer Arnold Pirner hieß alle Festgäste herzlich willkommen, besonders Diözesanvorsitzende Karin Schlecht aus Kösching und Diözesanbeirat Dr. Jakob Seitz aus Windberg, Bezirksvorsitzende Margit Konze aus Weiden, Bürgermeister Dr. Karl-Heinz Preißer, sowie alle Vereine.
Zu Beginn der Feier segnete der Geistliche Beirat des KDFB Luhe die Jubiläumskerze, die Maria Lehnert ebenso wie eine neue Kerze für die Verstorbenen der Gemeinschaft gestaltet hatte. Nach einem Gebet wurde die Jubiläumskerze von Petra Irlbacher entzündet.
Ein Höhepunkt des Festgottesdienstes war anschließend die Segnung der neu restaurierten Standarte des KDFB Luhe, die Fahnenträgerin Barbara Schwandner voller Stolz trug.
Pfarrer Arnold Pirner zelebrierte den Festgottesdienst gemeinsam mit Diözesanbeirat Dr. Jakob Seitz, der die Festpredigt hielt.
Als Einstieg in die Predigt buchstabierten die Führungskreismitglieder des KDFB Luhe das Wort „FRAUENBUND“ und erläuterten zu jedem Buchstaben die Bedeutung für die Gemeinschaft, z. B. „F- Frauen“ – christliche und im Glauben verwurzelte, junge und ältere, spontane und nachdenkliche, allein lebende und verheiratete, hilfsbereite und zupackende, begeisterte und engagierte Frauen schließend sich zusammen zu einer frohen Gemeinschaft. Sie teilen Ideen, Sorgen und Freuden miteinander. Sie bringen sich mit ihren Fähigkeiten ein in Kirche und Pfarrgemeinde, um so Gottes Liebe und Hoffnung spürbar zu machen.“
Die Frauenrechtlerin Ellen Ammann, die 1911 in Bayern den Frauenbund gründete, habe mehr als das eigene Wohlbefinden im Sinn gehabt, stellte Pater Jakob in seiner Predigt fest. In ihrem Wind-schatten und im Jahr der Einführung des Frauenwahlrechts hätten mutige Frauen in Luhe 1919 den Frauenbund gegründet. Man solle mit Stolz und Dankbarkeit auf diese 100 Jahre zurückschauen, so Pater Jakob, in denen sich Frauen für Frauen, für die Menschen, für die Sache Jesu eingesetzt haben, aktiv oder leise im Hintergrund. Daher gelte es auch künftig, Räume weit zu machen, sich für benach-teiligte Menschen einzusetzen, deren Räume durch das Alter, durch Krankheit, durch sprachliche Barrieren eng geworden sind. Die Frauen sollten auch in der Zukunft die Mund aufmachen, wenn jemand diese Räume klein machen oder infrage stellen wolle, und weiterhin Menschlichkeit und Herzenswärme ausstrahlen, die die Gesellschaft heute mehr denn je brauche.
Zu den Fürbitten brachte das Vorstandsteam zusammen mit der ehemaligen Vorsitzenden Maria Lehnert die Symbole Frauenbundschal, Globus, Bibel, Kräuterbuschen und eine Rose für die Ver-storbenen der Gemeinschaft vor den Altar.
Beim Hochgebet wurde für die verstorbenen Mitglieder gebetet. Zum Gedenken an sie entzündete Rita Hösl die neue Totenkerze.
Nach dem Gottesdienst marschierte man mit Blasmusik zum festlich geschmückten Pfarrheim.
Das Trio Z’sammg’stimmt – die drei Frauenbundfrauen Rita Gleißner, Ulrike Schwab und Resi Lorenz, begrüßte die Festgäste musikalisch schwungvoll mit dem Lied „Grüß Gott, liabe Leit, beim Frauenbund heit! Mia feiern heit 100 Jahr“, das Rita Gleißner ebenso wie alle anderen Lieder extra für den Anlass getextet hatte.
Das Pfarrheim war bis auf den letzten Platz gefüllt, als das Vorstandsteam anschließend alle Ehren- und Festgäste willkommen hieß, darunter alle KDFB Mitglieder, Diözesanvorsitzende Karin Schlecht, Diözesanbeirat Pater Jakob, Pfarrer Arnold Pirner, die Bezirksvorstandschaft mit Margit Konze, Martha Urban und Renate Bayerl, Bürgermeister Dr. Karl-Heinz-Preißer, den Patenverein KDFB Oberwildenau, die Frauengruppe Neudorf und die kirchlichen Vereine der Pfarrei Luhe.
Die Festansprache hielt Diözesanvorsitzende Karin Schlecht. Sie stellte darin die Aufgaben und die Bedeutung des Katholischen Frauenbundes sehr anschaulich dar und übergab dem Vorstandsteam einen Jubiläumsscheck.
Einer der Höhepunkte der Jubiläumsfeier war eine „Zeitreise“ in die 100jährige Geschichte des KDFB-Zweigvereins Luhe. Rita Gleißner hatte aus den alten Chronikbüchern prägnante Ereignisse zu jedem Jahr der Vereinsgeschichte heraus-gesucht. Daraus ergab sich ein sehr interessanter und lebendiger Rückblick, den das Vorstandsteam abwechselnd vortrug und dafür viel Applaus erntete. Die älteren Mitglieder konnten sich dabei an vieles von früher erinnern.
Anschließend ehrte das Vorstandsteam die 5 noch lebenden ehemaligen Vorsitzenden des KDFB Luhe: Betty Stangl (1970-1978), Katharina Schwab (1978-1990), Christa Frimberger (1990-2002), Resi Friedl (2002-2010 im 3-er-Team) und Maria Lehnert (2002-2010 im 3-er-Team, 2010-2018 als alleinige 1. Vorsitzende). Alle 5 Frauen erhielten zum Dank für ihren großen und prägenden Einsatz zum Wohl des KDFB Luhe eine Orchidee.
In den Grußworten gratulierten Bezirksvorsitzende Margit Konze, Pfarrer Arnold Pirner, PGR-Sprecherin Ulrike Duschner, Bürgermeister Dr. Preißer und Angelika Röschl für den Patenverein Oberwildenau zum 100jährigen Jubiläum.
Pfarrer Arnold Pirner überreichte allen Führungskreismitgliedern eine Rose als Zeichen des Dankes für ihr großes Engagement und dankte dem Frauenbund für viele wertvolle Dienste in der Pfarrei.
PGR-Sprecherin Ulrike Duschner dankte besonders dem Vorstandsteam für die vielen Mühen und übergab an Rita Gleißner, Rita Hösl, Petra Irlbacher und Luise Köllner Geschenke.
Der KDFB Oberwildenau wünschte weiterhin ein gutes Miteinander und überreichte ein großzügiges Präsent.
Mit dem Lied „Vergelt’s Gott“, in dessen Text das ganze Jahresgeschehen im Frauenbund vorkam, beschloss das Trio Z’sammg’stimmt das offizielle Programm. Nach dem gemeinsamen Tischgebet wurde das Mittagessen serviert.
Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein am Nachmittag wurden bei Kaffee und Kuchen viele Erinnerungen an frühere Zeiten und gemeinsame Aktionen ausgetauscht. Alle freuten sich über die gelungene Jubiläumsfeier und über zwei besondere Torten, die Maria Lehnert und Anna Müller eigens für das große Fest gebacken und gestaltet hatten.
Jubiläumstorte |
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So ein Tag – so wunderschön wie heute …